Was sie ist
Die Musiktherapie ist eine praxisorientierte psychodynamische Therapieform. Ihr Ziel ist die Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der seelischen, körperlichen und geistigen Gesundheit durch den therapeutischen Einsatz von Musik in all ihren Formen.
Musik bewegt und heilt, sie weckt den emotionalen Zugang zum eigenen Selbst und erschafft ein Gefühl des Wohlbefindens und der Gemeinschaft. In der Musiktherapie werden dafür musikalische Komponenten wie Klang, Rhythmus, Melodie, Dynamik, Form und Stille verwendet. Durch das improvisierte Spielen von Instrumenten können Menschen Empfindungen anhand von Klängen und Rhythmen ausdrücken, für die sie ansonsten keinen Ausdruck finden. Dabei ist die musikalische Ausdruckskraft oftmals viel konkreter, eindrucksvoller und berührender als Worte es je sein können.
In der Musiktherapie geht es nicht um das fehlerfreie, perfekte Spielen eines Instruments, sondern darum, in der Musik die eigene, innere Stimme wahrzunehmen und hinzuhören. Gefühle wie Freude, Hoffnung, Sehnsucht, Liebe, Scham, Wut, Einsamkeit, Unverstandenheit oder Angst, aber auch körperliche Empfindungen wie Schmerz, Verspannung, Kälte, oder Losgelöstheit können so durch das Musizieren hör- und spürbar gemacht werden.
Oft hilft ein anschliessendes Gespräch, um Gefühle oder innere Bilder, welche während des Musizierens entstanden sind, deutlich zu machen. Diese verbale Aufbereitung und Reflexion ist Teil des therapeutischen Prozesses und dient dazu, das Empfundene bewusst zu machen und das daraus gewonnene Wissen in den Alltag integrieren zu können.